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Die Blüte der Titanenwurz in den Botanischen Gärten Bonn hat Weltrekordmaße erreicht. Die Knospe war 274 Zentimeter groß. Der Rekord wurde bisher von einer Pflanze gehalten, die im Jahr 1932, also fast genau vor 70 Jahren, im Botanischen Garten Wageningen, in den Niederlanden, blühte. Ihre Blüte war 267 Zentimeter hoch.
Sie blüht nur kurz So spektakulär sie ist - lange konnte man die Blüte nicht sehen: gerade mal drei Tage. Am ersten Tag öffnet sich die Knospe der Titanenwurz. Am zweiten Tag steht sie in voller Blüte. Bereits am dritten Tag aber fällt sie wieder in sich zusammen.
Vom Gestank getäuscht In der Wildnis nutzt die Pflanze diese drei Tage für ihre Fortpflanzung. Durch ihre Form, ihre braunpurpurne Farbe und ihren Gestank imitiert die Blume das Aussehen und den Geruch eines verwesenden Tieres. Dadurch lockt sie kleine Käfer an, deren Larven sich von toten Tieren ernähren. Die Käfer kriechen den Blütenkelch hinab, um dort ihre Eier zu legen. Dabei übertragen sie den Pollen und bestäuben die Pflanzen. Die Larven der Käfer müssen nach dem Ausschlüpfen jedoch verhungern: Ihre Eltern haben sich von der Titanenwurz täuschen lassen.
Riesig, aber sehr empfindlich
Zu Hause ist die Riesenpflanze in den Regenwäldern von Sumatra (Indonesien). Dort wurde sie im 19. Jahrhundert von einem Forscher aus Florenz entdeckt und nach Europa gebracht. Bisher ist die Titanenwurz jedoch nur selten in botanischen Gärten zu finden. Die riesige Wurzelknolle der Pflanze ist sehr empfindlich und stirbt schnell, wenn sie von Fadenwürmern befallen wird.
Rasendes Wachstum

Wenn die Knolle jedoch überlebt, wächst die Pflanze in einem irren Tempo. Am 14. April dieses Jahres brach die Knospe der Titanenwurz in Bonn durch die Erde, am 7. Mai war sie bereits 78 Zentimeter hoch. Die Knolle selbst war auch ein richtiger Brummer: Sie wog im Januar 78 Kilo.