Chemie Machtsymbol, Handelsgut, tödliches Gift: Zehn Farbstoffe, die Geschichte schrieben
Im Altertum zählten Purpur und Safran zu den wertvollsten Substanzen der Welt. In der Neuzeit revolutionierte ein zartes Violett die Chemie. Und im 19. Jahrhundert kosteten grüne Tapeten sogar Menschenleben

Purpur: die Farbe der Macht
Purpur, so schreibt Chemiker Chris Cooksey in einem Fachjournal, "ist der älteste, bekannteste, teuerste, prestigeträchtigste und leuchtendste Farbstoff" der Welt. Schon vor 4000 Jahren stellten ihn die Minoer auf Kreta her. Später wurde er zu einem bedeutenden Handelsgut im Mittelmeerraum. Die Phönizier verkauften ihn gewinnbringend an Würdenträger und Gutbetuchte, vor allem im Römischen Reich. Purpur avancierte zur Farbe der Macht. Die hier gezeigten Wollfasern wurden 1000 v. Chr. im heutigen Israel gefärbt.
Die Gewinnung des Farbstoffes war ein aufwendiges, grausames und übel riechendes Geschäft. Als Ausgangsstoff diente ein Sekret in den Drüsen von Meeresschnecken. Ein Kleidungsstück zu färben, kostete Tausende von ihnen das Leben. Die Schattierungen unterscheiden sich je nach Art: Purpur aus der Herkuleskeule leuchtet rot-violett, jenes aus der Stumpfen Stachelschnecke blau-violett. Die Rotmund-Leistenschnecke liefert ein intensives Dunkelrot.
Die Gewinnung des Farbstoffes war ein aufwendiges, grausames und übel riechendes Geschäft. Als Ausgangsstoff diente ein Sekret in den Drüsen von Meeresschnecken. Ein Kleidungsstück zu färben, kostete Tausende von ihnen das Leben. Die Schattierungen unterscheiden sich je nach Art: Purpur aus der Herkuleskeule leuchtet rot-violett, jenes aus der Stumpfen Stachelschnecke blau-violett. Die Rotmund-Leistenschnecke liefert ein intensives Dunkelrot.
© Dafna Gazit, courtesy of the Israel Antiquities Authority