Purpur: versetzt, verdaut, vergoren
Der Legende nach entdeckte der Halbgott Herkules Purpur, als sein Hund am Strand eine Schnecke zerkaute. Das Gemälde von Theodoor van Thulden aus dem 17. Jahrhundert zeigt diese Szene.
In Wahrheit musste das Sekret mit Salz und Wasser versetzt, von Enzymen verdaut und vergoren werden. So entstand ein grünlicher, wasserlöslicher Farbstoff. Erst an der Luft oxidierte er zum ersehnten Purpur. Doch zum Ende des Mittelalters ging das Wissen um die Gewinnung verloren. Die Zerstörung von Konstantinopel, dem damaligen Zentrum der Purpur-Industrie, versetzte dem Handwerk den Todesstoß. 1464 erließ der Papst deshalb ein Dekret: Die Roben geistlicher Würdenträger waren ab sofort nicht mehr mit Purpur, sondern mit Karmin aus der Schildlaus zu färben.
In Wahrheit musste das Sekret mit Salz und Wasser versetzt, von Enzymen verdaut und vergoren werden. So entstand ein grünlicher, wasserlöslicher Farbstoff. Erst an der Luft oxidierte er zum ersehnten Purpur. Doch zum Ende des Mittelalters ging das Wissen um die Gewinnung verloren. Die Zerstörung von Konstantinopel, dem damaligen Zentrum der Purpur-Industrie, versetzte dem Handwerk den Todesstoß. 1464 erließ der Papst deshalb ein Dekret: Die Roben geistlicher Würdenträger waren ab sofort nicht mehr mit Purpur, sondern mit Karmin aus der Schildlaus zu färben.
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