Böse wie der Teufel: Der Werwolf
Erzählungen über Menschen, die sich in einen Wolf verwandeln, tauchen bereits in der Antike auf. Das Wort "Werwolf" ist im deutschsprachigen mindestens seit dem 10. Jahrhundert bekannt ("wer" steht wohl für althochdeutsch "Mann"). Diese Wesen verkörperten in den meisten Erzählungen blutrünstige Bestien – Wesenszüge, die im christlichen Abendland auch den echten Wölfen nachgesagt wurden. "Die Heilige Augustinus von Hippo setzte Wölfe mit dem Teufel gleich und machte ihn damit zu Gegenspieler von Jesus", schreibt der Zoologe Heinz-Ulrich Reyer. Im Mittelalter galten Werwölfe als Ergebnis von Teufelsbesessenheit. Wissenschaftliche Erklärungen für den Mythos führen u.a. die giftige Pflanze Akonit (auch Eisenhut oder Wolfswurz) auf: Im Mittelalter wurden Teile der Pflanze zu berauschenden "Hexensalben" verarbeitet, die Halluzinationen hervorrufen konnte – darunter das Gefühl, eine pelzige Haut zu haben
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