
Mit dem Verlangen nach Menschenblut: Vampire
Bleiche Gesichtsfarbe, spitze Eckzähne – und ein Faible für menschliches Blut: Unser Vampir-Bild wurde maßgeblich von Bram Stokers Roman "Dracula" von 1897 geprägt. Allerdings hat Stoker die Vampire keineswegs erfunden. "Untote mit der einen oder anderen Vampir-Eigenschaft erscheinen in den Mythen und Legenden fast aller Regionen und Kulturkreise der Erde", schreibt der Autor Heinz-Ulrich Reyer in seinem Buch "Rendezvous der Fabelwesen" (siehe Buchtipp am Ende). Das mitteleuropäische Bild von Untoten hat sich vermutlich vom Balkan aus über Europa verbreitet: Als erster schriftlich festgehaltener, angeblicher Vampir gilt der Bauer Jure Grando aus Istrien. 1672 – 16 Jahre nach seinem Tod – soll er aus seinem Grab gestiegen sein, sein Heimatdorf terrorisiert und den Frauen nachgestellt haben. Daraufhin exhumierten neun Männer, bewaffnet mit einem Kruzifix, den Leichnam des Toten – und trennten dessen Kopf ab. In den folgenden Jahrhunderten wurden in Südosteuropa immer wieder Vampir-Fälle gemeldet, bis die Blutsauger ihr Unwesen auch in Romanen und Filmen trieben
© Sunny Celeste / Alamy