Der Streich der Bayern: Der Wolpertinger
Was ist das bloß für ein Geschöpf? Der Wolpertinger, auch "Wolpi" genannt, taucht als Hase, Eichhörnchen oder anderes pelziges Tier mit Geweih auf. Zuweilen hoppelt – oder watschelt – er vorne auf Enten- und hinten auf Buntspechtfüßen. Manchmal ziert ihn auch ein Biberschwanz. Der Legende nach sollen die ersten Wolpertinger vor gut 200 Jahren in Bayern entstanden sein, als sich eine Häsin und ein Rehbock ineinander verliebten und ein gemeinsames Junges zeugten. Bald darauf paarten sich fröhlich alle möglichen Tierarten wild durcheinander – und brachten den Wolpertinger hervor. Die Ursprünge dieses Fabelwesens sind unklar, fest steht: Im 19. Jahrhundert begannen geschäftstüchtige Tierpräparatoren in Bayern, Körperteile unterschiedlicher Tierarten zusammenzusetzen und an gutgläubige Touristen als Wolpertinger zu verhökern. Dem Zoologen Heinz-Ulrich Reyer zufolge haben sich die Präparatoren möglicherweise von der Natur inspirieren lassen: "Kaninchen, die vom Papillomavirus infiziert sind, entwickeln hornartige Auswüchse am Kopf"
Bildquelle: Creative Commons, CC BY-SA 3.0 DEED
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