
Ein Motiv für unendlich viele Bilder: Talbots Positiv-Negativ-Verfahren
Daguerreotypien waren kleine Miniaturen der Realität. War das Motiv einmal auf der Silberplatte, ließ es sich nicht weiter vervielfältigen. Henry Talbot hingegen setzte auf Reproduzierbarkeit und erschuf die ersten Fotogramme: Mit Kochsalz- und Silbernitratlösung behandeltes Papier legte er in eine Lochkamera und bannte Umrisse von Federn und Blättern darauf. "Im Photogenischen oder Skiagraphischen Prozess", notierte der Naturwissenschaftler 1835, "kann die erste Zeichnung zum Gegenstand für die Herstellung einer zweiten Zeichnung werden, in der Licht und Schatten dann vertauscht wären." 1841, einige Jahre nachdem Daguerre mit seiner Erfindung Weltruhm erlangt hatte, meldete Talbot sein weiterentwickeltes Positiv-Negativ-Verfahren zum Patent an: Es wurde zur Grundlage der modernen Fotografie
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