
Der Schnappschuss wird geboren
425 Gramm wog die Kamera, die die Fotografie von Grund auf veränderte. Sie passte in jede Jackentasche und enthielt einen 35-Millimeter-Rollfilm, der sich einfach weiterspulen ließ. Zum ersten Mal verkauft wurde sie im März 1925, inklusive Ledertasche und Entfernungsmesser und für 270 Mark pro Stück: Leica, die erste Kleinbildkamera der Welt. Bis sie den Markt im Sturm eroberte – allein im ersten Jahr verkaufte das Wetzlarer Leitz-Werk 900 Exemplare –, war die Fotografie ein umständliches Unterfangen. Wer im richtigen Moment abdrücken wollte, musste vorher ein Stativ aufbauen, eine Platte in die Kamera legen, den Ausschnitt wählen. Mit einer Kleinbildkamera hingegen waren auch spontane Aufnahmen möglich: etwa dieses Foto von den Straßen New Yorks, das Ernst Leitz bereits 1914 mit der "Ur-Leica" schoss, einem Vorläufer des kommerziell erfolgreichen Modells
© Leica Camera AG