
Die Daguerreotypie: Echte Menschen, gebannt für die Ewigkeit
Wo Niépce noch acht Stunden für eine Aufnahme brauchte, reichten Louis Daguerre dreißig Sekunden. 1837 belichtete der Maler und Unternehmer silberbeschichtete Kupferplatten, die er zuvor mit Jod lichtempfindlich gemacht hatte. Mithilfe von Quecksilberdämpfen brachte er anschließend ein Bild zum Vorschein. Eine einfache Salzlösung löste die unbelichteten Silbersalze von der Platte und "fixierte" das Motiv. Das Ergebnis waren Fotos, die alle bislang gesehenen Abbilder der Realität in den Schatten stellten: Die Details, die in die Platten gezeichnet schienen, ohne dass ein Künstler auch nur einen Federstrich gezogen hätte, faszinierten die Öffentlichkeit. Auch die verkürzte Belichtungszeit war revolutionär. Fortan konnten nicht nur Landschaften oder Gebäude, sondern auch Menschen eingefangen werden: etwa, wie hier, die Brüder Grimm
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