
Der Karpfen: Scheu, aber stark
Der Karpfen lebt bei uns in fast jedem Fluss, See oder Weiher. Dabei war das nicht immer so: Ursprünglich kam er nur in einigen wenigen Zuflüssen der Donau vor. Dass er sich heute so erfolgreich vermehrt, hat er dem Menschen zu verdanken: Schon im Mittelalter züchteten die Deutschen Karpfen, vor allem als Fastenspeise für Nonnen und Mönche. Nach und nach besetzte der beliebte Speisefisch die verschiedensten Wasserlebensräume. Deshalb hat die domestizierte Form des Karpfens, der bis zu einen Meter lang wird und 40 Kilogramm wiegt, die Wildform (Cyprinus carpio) nahezu verdrängt. Karpfen sind scheue Tiere und ziehen sich normalerweise zurück, wenn sich Schwimmer nähern. Die Fische haben keine spitzen Zähne, Bisse können aber trotzdem schmerzen. Es gibt zudem Berichte über Verletzungen durch Silberkarpfen, die aus dem Wasser springen und dabei ausversehen Menschen treffen. Zum Glück kommt das im Gegensatz zum Karpfen selbst aber kaum vor.
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