
Der Stör: Mächtiger Ahn
Gegen ihn sieht der Wels fast mickrig aus: Der größte Stör, der in Europa gefangen wurde, war 7,20 Meter lang und wog mehr als 1,5 Tonnen. Bis zu 100 Jahre können Störe alt werden, und sie bevölkerten schon die Erde, als die Dinosaurier noch lebten. Störe sind im Allgemeinen friedliche Fische und stellen für Menschen keine direkte Gefahr dar. Von den 27 Störarten auf der Nordhalbkugel kamen bei uns zuletzt zwei vor, der Atlantische Stör (Acipenser oxyrinchus) in der Ostsee und der Europäische Stör (A. sturio) in der Nordsee und ihren Zuflüssen. Die Chance, einen zu treffen, ist allerdings gering: Der Stör galt bei uns lange als ausgestorben. Dämme und Schleusen versperrten den Weg für die Wanderfische, die größtenteils im Meer leben und zum Laichen und zur Aufzucht des Nachwuchses in die großen Flüsse ziehen. Seine Fischeier sind als Kaviar beliebt. Die Körperlänge von vier bis sechs Metern machte es außerdem Fischern einfach, den Riesenfisch aus dem Wasser zu ziehen. Die europäischen Länder wollen ihn aber wieder ansiedeln: Immer wieder setzen sie Störe aus, letztes Jahr unter anderem 240 Jungtiere im Rhein und 600 in der Oder. Wie viele davon es schaffen, muss sich erst zeigen.
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