Wenn sich Marty McFly mit seinem Skateboard an das Heck vorbeifahrender Autos hängt, um es pünktlich zur Schule zu schaffen, dann zeugt das von einmaliger Coolness und genialer Regieführung.
Doch was Filme können, das kann die Realität schon lange. Etwa in Form von Schiffshaltern, schlanken Fischen, die sich kurzerhand an Buckelwalen festsaugen und streckenweise durch das Meer ziehen lassen.
Mithilfe von Saugplatten halten sich die Fische fest
Um das raffinierte Verhalten der Schiffshalter genauer zu untersuchen, befestigte der Meeresbiologe Dr. Olaf Meynecke von der australischen Griffith University Kameras am Rücken von Buckelwalen.
Sie ermöglichen eine spektakuläre Perspektive: Mehrere Schiffshalter saugen sich am Wal fest. Das Wasser rüttelt an ihren Körpern, doch sie lassen erst los, als der Buckelwal auftaucht, um Luft zu holen. Kaum taucht er wieder unter, sind die Schiffshalter zurück, halten sich mithilfe einer Saugplatte an der Haut des Wals fest.
In einer Pressemitteilung der Griffith University zeigt sich Meynecke beeindruckt: Die Fische „scheinen sich an die Hydrodynamik angepasst zu haben – sie erzeugen keinen tatsächlichen Sog, sondern die Platten auf ihren Köpfen bilden einen Vakuumeffekt, der ihnen hilft, sich an den Walen festzusaugen.“
Am Körper der Wale finden die Fische Nahrung
Auch die Wale profitieren von ihren blinden Passagieren: Die Schiffshalter entfernen Seeläuse und andere Krustentiere vom Körper des Wals. Dennoch beobachtete Meynecke, dass sich die Meeressäuger an der Anwesenheit der Fische zu stören schienen: „Wir sahen, wie die Wale sie beobachteten, mehrmals aus dem Wasser sprangen und dann erneut nach den Fischen schauten.“
Die Beobachtungen geben wertvolle Einblicke in das Zusammenspiel von Schiffshaltern und Buckelwalen – doch einige Details bleiben nach wie vor unklar. Etwa, welche Distanzen die Fische auf diese Art zurücklegen. Und ob sie am Rücken der Wale gar bis in die Antarktis reisen.