
Der Hundshai: Helgoland-Urlauber
Helgoland ist für Hundshaie das, was Sylt für Punker mit Deutschlandticket ist: Wird es Sommer, ziehen sie in Gruppen dorthin. Zuerst hatten Angler von dem Hai-Treffen berichtet, mittlerweile hat die Forschung es bestätigt: Sie besenderten die Helgoland-Haie und folgten ihren Routen. Ergebnis: Die Haie sammeln sich vor Helgoland, bleiben ein paar Wochen, dann schwenken sie nach Südwesten ab, über die Niederlande an die britische Küste und zu den Kanalinseln. Einige zogen sogar bis weit hinaus auf den Atlantik. Wieso die Tiere sich vor Helgoland tummeln, können die Forschenden bisher nur vermuten. Möglicherweise fressen sie sich dort nach Paarung und Jungtieraufzucht an den reichlichen Makrelen satt. Gefährlich sind sie nicht für Menschen. Dafür sind sie die größte und vielleicht hübscheste der vier Haiarten, die in deutschen Gewässern etabliert sind: sehr schlank, maximal zwei Meter lang, mit silbrigem Bauch und großer dreieckiger Rückenflosse. Ein Bilderbuch-Hai, nur eben in Klein.
© Thunern Institut/Christian Owe/ H2Owe