
Die Spur der Antimaterie
Die Erfindung der Nebelkammer zu Beginn des 20. Jahrhunderts revolutionierte die Physik. Flitzen elektrisch geladene Partikel durch die feuchte Luft in ihrem Innern, hinterlassen sie zarte Kondensstreifen. So werden unsichtbare Teilchen sichtbar. Noch mehr über die Natur der Partikel erfährt man, wenn man sie dabei durch ein Magnetfeld vom geraden Weg abbringt. Eine Nebelkammer (mit selbstgebautem, wassergekühlten Elektromagneten) nutzte 1932 auch Carl Anderson, um die elektrisch geladenen Teilchen der kosmischen Strahlung zu untersuchen. In seinen Daten stöberte er etwas Sensationelles auf: Spuren von Positronen. Die erst 1930 vorhergesagten Teilchen besitzen dieselben Eigenschaften wie negative Elektronen, sind jedoch positiv geladen. Heute wissen wir, dass jedes bekannte Teilchen einen solchen Antimaterie-Zwilling hat. Treffen die gegensätzlichen Paare aufeinander, vernichten sie einander und setzen dabei Energie in Form von Strahlung frei.
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