
Die Chemie der Atmung
Den französischen Chemiker Antoine Laurent de Lavoisier faszinierte die Atmung. Er ließ Vögel in versiegelten Glasglocken ersticken und bestimmte mit erstaunlicher Präzision, welcher Teil sich währenddessen von "atembarer Luft" (Sauerstoff) in "fixe Luft" (Kohlendioxid) verwandelte. Ab den 1790er-Jahren dienten ihm auch Menschen als Versuchsobjekte, wie diese Federzeichnung seiner Frau zeigt. Insbesondere Experimente mit Atemmasken seien "schmerzhaft, unangenehm und sogar gefährlich", schrieb Lavoisier. Doch sie lieferten revolutionäre Erkenntnisse: Lavoisier begriff, dass sich Sauerstoff im Körper mit Kohlenstoff zu Kohlendioxid verbindet und dabei Wärme erzeugt – und zwar in Abhängigkeit von der physischen Belastung.