Prof. Thomas W. Kraupe ist der Direktor des Hamburger Planetariums und ein wahrer Weltall-Experte. Anlässlich des 90. Jubiläums des Sternentheaters wirft er einen Blick auf die vergangenen Jahrzehnte und stellt seine persönlichen Highlights der Kosmoserkundungen vor
Anfang des 20. Jahrhunderts begann die Suche nach einem Himmelskörper am Rande des damals bekannten Sonnensystems, der für Unregelmäßigkeiten in den Umlaufbahnen von Uranus und Neptun verantwortlich sein könnte. Dabei waren die Berechnungen des US-amerikanischen Astronomen Percival Lowell wegweisend. Auch als dieser 1916 verstarb, bildeten sie die Grundlage für alle weiteren Forschungen. Am 18. Februar 1930 wurde schließlich der junge Astronom Clyde Tombaugh fündig. Auf der Suche nach einem weiteren Planeten, der sich gegen die Fixsterne bewegen sollte, verglich er hunderte von Fotoplatten und stieß im Sternbild der Zwillinge auf den neuen „Wanderstern“. Damals wurde dieser als 9. Planet wie ein Star gefeiert und erhielt den Namen „Pluto”. Am 14. Juli 2015 flog New Horizons an Pluto vorbei und dieser erwies sich als eine unerwartet vielfältige Welt. 2006 degradierte die Internationale Astronomische Union (IAU) Pluto zum Zwergplaneten. Die Entscheidung löste eine Debatte aus, die bis heute anhält