Astrohighlights Magische Nächte im Advent: Der Dezember bringt Sternschnuppenströme

Die Geminiden lassen tatsächlich Wünsche wahr werden – zumindest wenn der Wunsch lautet, einmal eine Sternschnuppe zu sehen. Hier in der Kubuqi-Wüste in der inneren Mongolei in China
Die Geminiden lassen tatsächlich Wünsche wahr werden – zumindest wenn der Wunsch lautet, einmal eine Sternschnuppe zu sehen. Hier in der Kubuqi-Wüste in der inneren Mongolei in China
© bjdlzx / Getty Images
Geminiden, Ursiden, Quadrantiden: Der Winterhimmel ist reich an besonderen Ereignissen. Mariana Wagner vom Planetarium Hamburg erklärt, was im Dezember alles zu entdecken ist

Wie der August für die Perseiden steht, ist unter Sternenfans der Dezember für die Geminiden bekannt. Uns erwartet der sternschnuppenreichste Monat des Jahres. Der Meteorstrom ist alljährlich vom 7. bis zum 17. Dezember aktiv. Denn im Dezember durchquert die Erde die Bahn des Asteroiden Phaeton, der darauf kosmische Partikel zurückgelassen hat. Die Staubteilchen treffen mit enormer Geschwindigkeit auf unsere Atmosphäre und verglühen etwa 80 bis 100 Kilometer über unseren Köpfen zu Sternschnuppen.

Sternschnuppen satt zum dritten Advent

Im vergangenen Jahr verdarb uns der helle Schein des Vollmonds den Höhepunkt des Meteorschauers. Doch in diesem Jahr sind die Bedingungen viel besser, in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember steht nur eine abnehmende Mondsichel am Himmel. Hoffen wir, dass auch das Wetter mitspielt, denn dann können wir uns auf bis zu 150 Sternschnuppen pro Stunde freuen. Eine wunderbare Einstimmung auf den dritten Advent. 

Himmelsphänomen: Sternschnuppen zu Weihnachten: Was die Geminiden so besonders macht
© StarryEarth via Flickr / ESA
Sternschnuppen zu Weihnachten: Was die Geminiden so besonders macht

Wer die kosmischen Leuchtspuren entdecken möchte, sollte geduldig sein und seinen Augen etwa eine halbe Stunde Zeit lassen, damit sie sich an die dunklen Lichtverhältnisse gewöhnen können. Aufgrund der Lichtverschmutzung in den Städten ist es sinnvoll, für die Beobachtung der Sternschnuppen möglichst abgelegene und dunkle Orte aufzusuchen.

Radiant inmitten prächtiger Wintersterne

Die Geminiden zieren zwischen 21 und 6 Uhr den Himmel, doch morgens stehen die Chancen auf eine Sichtung am besten. Dann befindet sich ihr scheinbarer Ausstrahlungspunkt, in der Astronomie als Radiant bezeichnet, hoch am Himmel. Es ist jener Ort am Firmament, an dem sich die Leuchtspuren treffen würden, wenn wir sie in Gedanken verlängern. Beim Meteorstrom Geminiden scheinen die Sternschnuppen aus dem Sternbild Zwillinge (lateinisch Gemini) zu kommen. Das gab dem markanten Sternschnuppenstrom seinen Namen. 

Frau schaut in den nächtlichen Sternenhimmel

Astrologie Steht unser Schicksal in den Sternen?

Der Glaube, dass es eine schicksalhafte Verbindung zwischen dem kosmischen Geschehen und dem Wohl und Wehe einzelner Menschen gibt, ist uralt. Und auch heute noch höchst aktuell. Weshalb?

Wenn wir nach den Geminiden Ausschau halten, können wir uns also gleichzeitig an den hübschen Wintersternen erfreuen. Das typische Wintersternbild Gemini ist leicht an seinen hellen Sternen Pollux und Kastor zu erkennen. Pollux ist zudem Teil des auffälligen Wintersechsecks, das sich aus sechs hellen Sternen verschiedener Sternbilder zusammensetzt: Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund – und Pollux in den Zwillingen. Pollux ist ein Roter Riese, also ein stark ausgedehnter Stern am Ende seiner Lebenszeit, der den Wasserstoffvorrat in seinem Kern bereits verbrannt hat. Sein rötliches Funkeln ist ein hübscher Kontrast zu dem weißen Licht seines Nachbarsterns Kastor in den Zwillingen. 

Ein Sechseck aus Sternen dominiert den Nachthimmel im Winter. Frühling und Sommer sind jeweils durch ein Dreieck gekennzeichnet, im Herbst leuchtet ein Viereck auf
Ein Sechseck aus Sternen dominiert den Nachthimmel im Winter. Frühling und Sommer sind jeweils durch ein Dreieck gekennzeichnet, im Herbst leuchtet ein Viereck auf
© Planetarium Hamburg

Vereinzelte Meteore zum Fest und zum Jahreswechsel

Dr. Mariana Wagner ist Astrophysikerin sowie Musikproduzentin und arbeitet im Planetarium Hamburg. Für GEO beschreibt sie monatlich, welche Highlights uns am Sternenhimmel erwarten
Dr. Mariana Wagner ist Astrophysikerin sowie Musikproduzentin und arbeitet im Planetarium Hamburg. Für GEO beschreibt sie monatlich, welche Highlights uns am Sternenhimmel erwarten
© Wolfgang Köhler

Auch zu Weihnachten haben wir mit etwas Glück die Chance, Sternschnuppen zu entdecken. Denn zwischen dem 17. und 26. Dezember zeigen sich vereinzelte Meteore der Ursiden. Sie erreichen ihr Maximum am Morgen des 22. Dezember und haben ihren Radianten im Sternbild Kleiner Bär nahe dem Polarstern. Wir können sie die ganze Nacht hindurch beobachten, aber leider nur auf maximal zehn bis 20 Meteore in der Stunde hoffen. 

Wer einen Neujahrswunsch hat, wartet auf die Quadrantiden. Der Meteorschauer erreicht sein Maximum zwar erst in der Nacht vom 3. auf den 4. Januar, zeichnet aber bereits zum Jahreswechsel hübsche Leuchtspuren ans Firmament. Leider ist der zunehmende Mond mit seinem hellen Schein dieses Mal ein wahrer Spielverderber.

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