Batavia
Sieben Schiffe der Niederländischen Ostindien-Kompagnie verlassen im Oktober 1628 Texel Richtung Batavia, des heutigen Jakarta. An Bord des gleichnamigen Schiffs befindet sich ein unangenehmer Zeitgenosse, der viele Seemeilen zwischen sich und seine Heimat bringen möchte: Jeronimus Cornelisz, ein niederländischer Apotheker, bankrott und übel beleumundet, seit sein neugeborener Sohn an Syphillis gestorben ist. In den folgenden Monaten wird die "Batavia" von den anderen Schiffen getrennt, an Bord kommt es zu Streit, die 27-jährige Lucretia van den Mylen wird von mehreren Männern angegriffen und sexuell mishandelt, nachdem sie Cornelisz' Avancen abgelehnt hat. Und dann läuft das Schiff auf ein Riff. Während Kapitän, Kommandant und die meisten Offiziere aufbrechen, um im 3000 Kilometer entfernten Batavia Hilfe zu holen, errichtet Cornelisz ein Schreckensregime. Über die kommenden Monate lässt er rund 120 überlebende Frauen, Männer und Kinder töten, einen Säugling erdrosseln. Van den Mylen und weitere Frauen müssen ihm und seinen Männern sexuell zu Diensten sein. Geschichte schreibt die "Batavia" vor allem nach der Rettung: Cornelisz und weitere Täter werden hingerichtet, zwei Männer aber an der Westküste Australiens ausgesetzt. Niemand hört je wieder von ihnen, doch gelten sie als erste europäische Siedler auf dem Kontinent.
© State Library of New South Wales