Pamir
Sie ist ein Flying-P-Liner, Anfang des 20. Jahrhunderts von der Hamburger Reederei F. Laeisz gebaut für den Salpeterhandel mit Chile, ein stolzer Windjammer. Als die "Pamir" in den 1950er-Jahren Getreide über den Atlantik transportiert, ist die Zeit der großen Rahsegler eigentlich längst vorbei – doch wie ihre Schwester "Passat" dient sie als Segelschulschiff der deutschen Handelsmarine. Entsprechend jung sind die Männer an Bord, als sie am 21. September 1957 plötzlich in einen Hurrikan gerät. Die lose gestaute Gerste gerät ins Rutschen, die "Pamir" kentert. Mindestens 30 Männer können sich zunächst in Boote retten. Die bis dahin größte Suchaktion nach Schiffsbrüchigen in der Geschichte läuft an, 78 Schiffe suchen sieben Tage lang nach Überlebenden. Sie finden sechs. Mehr als die Hälfte der 80 Toten ist zwischen 16 und 18 Jahre alt. Mit dem Unglück endet die Zeit der großen Frachtsegler als Schulschiffe: Auch die "Passat" wird ausgemustert.
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