Ägyptens letzte Pharaonin Mythos Kleopatra: Die mächtigste Frau der Antike
Kaum eine historische Figur ist so von Legenden umrankt wie Kleopatra. Sie wurde verteufelt und verherrlicht. Dabei war sie vor allem eines: eine hochbegabte Politikerin

Talent für die Spitze: Charismatisch, klug – und hart
Um das Jahr 50 v. Chr. besteigt Kleopatra, eine junge Angehörige der Ptolemäerdynastie, den Pharaonenthron in Ägypten. Es ist eine entscheidende Phase der antiken Geschichte. Die Machtverhältnisse am Mittelmeer haben sich zugunsten des nimmersatten Roms verschoben, das nun auch die Selbstständigkeit des jahrtausendealten ägyptischen Reiches bedroht. Kleopatra, die mehr als zwei Jahrzehnte regiert, gelingt es dennoch, ihren Staat zu einer letzten großen Blüte zu führen. Hinter den oft verzerrenden Zuschreibungen ihrer und späterer Generationen lässt sich ein vielschichtiger Mensch ausmachen: gebildet, charismatisch und klug, zugleich hart und skrupellos, äußerst ehrgeizig und machtbewusst. Eine in vielem typische Herrscherperson jener Zeit – die jedoch zudem ihre Weiblichkeit als besonderes politisches Werkzeug zu nutzen weiß (Gemälde von John William Waterhouse, um 1888).
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