
Julius Hallervorden: "Wunderbares Material, Schwachsinnige, Missbildungen"
Der Arzt (1882–1965) nutzt für seine Forschung Opfer des sogenannten Euthanasie-Programms, wie die Nationalsozialisten den Massenmord an behinderten und psychisch kranken Menschen nennen. So ist er im Herbst 1940 bei der Vergasung von Kindern dabei, schneidet den Leichen noch am Tatort die Gehirne heraus. Insgesamt seziert er die Hirne von wohl mindestens 700 "Euthanasie"-Opfern. "Es war wunderbares Material unter diesen Gehirnen, Schwachsinnige, Missbildungen und frühe Kinderkrankheiten", sagt er nach dem Zweiten Weltkrieg. In der BRD macht er Karriere am Max-Planck-Institut, erhält 1956 das Bundesverdienstkreuz, 1962 die Ehrendoktorwürde.
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