Deutsche Geschichte Ehemalige NS-Elite in der BRD: Karrieren, als wäre nichts gewesen
Trotz "Entnazifizierung" konnten viele NS-Funktionsträger ihre Karrieren nach 1945 ungestört fortsetzen und stiegen zu einflussreiche Persönlichkeiten der Bundesrepublik auf

Hans Globke: Des Kanzlers rechte Hand
Obwohl Globke (1898–1973) als Beamter im Dienst des NS-Regimes antisemitische Gesetze erarbeitet hat, stufen die Alliierten den Juristen nach Kriegsende als "unbelastet" ein. 1949 holt ihn Konrad Adenauer ins Bundeskanzleramt, das er ab 1953 leitet. Als einer von Adenauers engsten Vertrauten gehört der Staatssekretär bis zu seinem Rücktritt 1963 zu den einflussreichsten Männern der Republik. Weil er vielen als Symbolfigur für die unaufgearbeitete NS-Vergangenheit der jungen BRD gilt, strengt die DDR 1963 einen Schauprozess gegen ihn an, in dem er in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt wird (Globke, r., 1963 mit Adenauer in Rom)
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