Die langen Wurzeln des Westsahara-Konflikts
Der Marsch in die Westsahara beginnt am 6. November 1975: Der König und seine Regierung mobilisieren 350.000 Menschen, die mit marokkanischen Nationalflaggen und Porträts Hassans II. losziehen. Das Ringen um das Territorium südlich von Marokko hat eine lange Vorgeschichte, die bis ins Jahr 1884 zurückreicht: Damals legten europäische Mächte auf der Kongo-Konferenz in Berlin ihre Einflusszonen in Afrika fest; Spanien beanspruchte das Gebiet südlich von Marokko für sich. Nach dem Zweiten Weltkrieg – vor allem in den 1960er-Jahren – wurden die meisten afrikanischen Staaten unabhängig. 1965 forderte die Generalversammlung der Vereinten Nationen Spanien schließlich auf, der Bevölkerung der Kolonie Spanisch-Sahara – den Sahrauis – das Recht auf Selbstbestimmung zu gewähren.
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