Zwischen Jubel und Vertreibung
Die Menschen in Marokko feiern die Annexion des Großteils der Westsahara. Die historische Fotoserie zeigt jedoch nicht, was der Einmarsch Marokkos für die indigene Bevölkerung im Land bedeutet: Zehntausende Menschen werden vertrieben, suchen Schutz in Algerien, wo auch die Exilregierung der Demokratischen Arabischen Republik Sahara sitzt. Die Polisario setzt, unterstützt von Algerien, auf Gewalt, greift immer wieder marokkanische und mauretanische Posten und Stützpunkte in der Westsahara an. Als sich Mauretanien 1979 aus dem Gebiet zurückzieht, annektiert Marokko auch den restlichen Teil der Westsahara. Um die Gebietsansprüche abzusichern, lässt die Regierung ein mehr als 2000 Kilometer langes System von Sandwällen aufschütten, den berms. Sie zerschneiden das Gebiet fortan in einen von Marokko kontrollierten Teil – etwa 80 Prozent des Landes – und eine "Freie Zone".
© Bruno Barbey / Magnum Photos / Ostkreuz Archiv