
An vorderster Forschungsfront
Die LSST-Kamera besitzt 189 Bildsensoren mit je 4000 mal 4000 Pixeln. Um sie zu testen, nahmen Forschende 2020 ein Lochkamerabild der Namenspatin Vera Rubin (1928–2016) auf. Die Astronomin machte eine bahnbrechende Entdeckung: Sie wies nach, dass sich die Sterne am Rand der Galaxie genauso schnell bewegen wie jene im Zentrum. Dass sie trotzdem nicht ins All hinausgeschleudert werden, ließ sich am überzeugendsten durch den Einfluss Dunkler Materie erklären. Ihre Schwerkraft hält Galaxien wie unsichtbarer Kleber zusammen. Vera Rubin musste nicht nur ihre Forschungsergebnisse gegenüber Skeptikern verteidigen. Als Frau legte ihr die akademische Welt immer wieder Steine in den Weg. Damals gab es zahlreiche Studienprogramme und Forschungseinrichtungen, die Männern vorbehalten waren. Doch Rubin blieb beharrlich – und gilt heute nicht nur als Pionierin der Dunkle-Materie-Forschung, sondern auch als Wegbereiterin für Frauen in der Naturwissenschaft.
© Carnegie Institution for Science/LSST Camera Team/SLAC National Accelerator Laboratory/Rubin Observatory