Supernova Erstmals fotografiert: Diese Animation zeigt einen zweifach explodierten Stern

Supernova: Erstmals fotografiert: Diese Animation zeigt einen zweifach explodierten Stern
© ESO/P. Das et al. Background stars (Hubble): K. Noll et al.
ESO/P. Das et al. Background stars (Hubble): K. Noll et al.
Wenn ein Stern stirbt, kann er explodieren – sogar zweimal. Jetzt analysierten Forschende die Überreste einer solchen Supernova und rekonstruierten das Ereignis in einer Animation 

Der Tod eines Sterns ist nicht selten ein explosives Ereignis. Brennt ein Riese mit mehr als acht Sonnenmassen aus, kollabiert sein Kern. Die dabei freigesetzte Energie sprengt seine äußeren Schichten ab. Eine riesige Explosion erhellt das All. Für einen kurzen Moment strahlt der sterbende Stern so hell wie eine ganze Galaxie.  

Auch kleinere Sterne können ein spektakuläres Ende finden, in einer Supernova vom "Typ Ia". Brennen sie aus, werden sie zunächst zu Weißen Zwergen – ein Schicksal, das auch unsere Sonne eines Tages ereilen wird. Doch falls sie Teil eines Doppelsternsystems sind, also mit einem Begleiter um einen gemeinsamen Mittelpunkt kreisen, hat ihre Geschichte unter Umständen noch einen zweiten Akt. Ist die Umlaufbahn des Sternenpaars eng genug, kann der Weiße Zwerg seinem Begleiter nämlich Materie entziehen – bis er eine kritische Masse erreicht und explodiert. 

Manche Sterne sterben in einer zweifachen Explosion

Schon länger vermuteten Forschende, dass es bei manchen Supernovae nicht nur einmal, sondern gleich zweimal knallt – und zwar noch bevor der diebische Zwerg seine kritische Masse erreicht hat. Jetzt konnten Forschende erstmals eine solche doppelte Sternenexplosion nachweisen. Mithilfe des Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte untersuchte das Team die 160.000 Lichtjahre entfernte Gaswolke SNR 0509-67.5 – und stieß auf Muster, die nahelegen, dass sie einst durch eine alternative Supernova entstand. 

In diesem Fall formte sich um den Weißen Zwerg vermutlich eine Hülle aus gestohlenem Helium. Diese wurde instabil und entzündete sich: Explosion Nummer eins. Die resultierende Stoßwelle lief um den Weißen Zwerg herum, drang in sein Inneres vor und löste eine weitere Detonation im Zentrum des Sterns aus: Explosion Nummer zwei. 

Den Forschenden gelangen nun erstmals Aufnahmen, welche die chemische Zusammensetzung der resultierenden Gaswolke verraten. Sie weist zwei separate Kalziumschalen auf, die wohl bei aufeinander folgenden thermonuklearen Explosionen entstanden – ein Beweis für die doppelte Detonation des Sterns.