Unsere Welt fliegt auseinander. Zwar langsam und unmerklich, aber sie tut es stetig und – so schien es bislang – unaufhörlich.
Von der Erde aus wirkt es, als entfernten sich die umliegenden Galaxien von uns. Tatsächlich bewegt sich aber nichts, alle Himmelskörper bleiben an ihrem Ort. Auch existiert kein Zentrum, von dem aus sich alles zerstreut. Stattdessen vergrößert sich der Raum zwischen den Galaxien, sodass der Weg zwischen ihnen immer länger wird. Wie ein gepunkteter Luftballon, der aufgeblasen wird: Der Abstand zwischen den Punkten wird größer, wenn sich das Gummi aufbläht.
Was genau das All auseinandertreibt, wissen Forschende nicht, sie nennen es hilflos die "Dunkle Energie". Sicher schien bislang nur, dass diese mit ihrem konstanten Expansionsdrang das Schicksal unseres Universums bestimmen wird, weil sie die Galaxien unbarmherzig auseinandertreibt.
Doch eine neue Messung rüttelt an dieser Gewissheit. Denn die Dunkle Energie könnte womöglich schwächer werden. Zwar treibe sie das Universum weiterhin auseinander – aber nicht mehr mit der Wucht von einst. Das glaubt das Forschungsteam des Dark Energy Spectroscopic Instrument (DESI) aus aktuellen Daten zu lesen.