
Ruth Andreas-Friedrich: Hoffnung für die Hoffnungslosen
Sie rief die Widerstandsgruppe "Onkel Emil" ins Leben: Nach der Reichspogromnacht am 9. November 1938 boten die Berliner Journalistin Ruth Andreas-Friedrich und ihr Lebensgefährte Leo Borchard ihre Wohnung als zentralen Treffpunkt für einen Helferkreis aus etwa 20 Frauen und Männern an. Während des Krieges verschaffte "Onkel Emil" Untergetauchten etwa Wohnraum und Lebensmittel. So halfen Andreas-Friedrich und ihre Mitstreiter jüdischen Menschen in Berlin, der Deportation in Konzentrationslager zu entgehen. "Für die vielen Emigranten, die alles hatten zurücklassen müssen, schmuggelte Andreas-Friedrich Wertsachen und Geld außer Landes", so Christiane Kruse. Noch im April 1945, als die Rote Armee Berlin erreichte, rief die Gruppe "Onkel Emil" auf Flugblättern zum Widerstand auf: "Berliner! Ihr kennt den Befehl des Wahnsinnigen Hitler und seines Bluthunds Himmler, jede Stadt bis zum äußersten zu verteidigen. Schreibt überall euer Nein an! Bildet Widerstandszellen in Kasernen, Betrieben, Schutzräumen!"
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