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Kunstgeschichte Das Rätsel der verschollenen Klimt-Bilder

  • von Sergei Pankov
Für Klimts Malerei hatte der NS-Reichsstatthalter in Wien, Baldur von Schirach, eine besondere Vorliebe. Versuchte er bei Kriegsende, einige der Werke beiseitezuschaffen? Ein Kunst-Krimi
Portrait Gustav Klimt. Photographie. 1914. Historisches Museum der Stadt Wien, Österreich
Ursprünglich hatte Klimt für eine ganz andere Kunst gestanden als die von den Nationalsozialisten gefeierte
© l.: Austrian Archives / Getty Images; r.: Gustav Klimt / Google Arts & Culture

"Es wäre eine Schande, diese Schätze dem Feind zu überlassen." In solcher Feuerstimmung hielt eine SS-Einheit in der Nacht zum 8. Mai 1945 auf Schloss Immendorf ein letztes Trinkgelage, umgeben von den Meisterwerken Gustav Klimts. Als sie am Morgen vor der heranrückenden Roten Armee flohen, sprengten die SS-Leute das Schloss unweit der tschechischen Grenze und entfachten einen Brand, der wohl mehr als ein Dutzend der eingelagerten Gemälde vernichtete.

80 Jahre nach Kriegsende gibt es an dieser Darstellung auch Zweifel. Doch wie kamen die Bilder Klimts überhaupt in das entlegene Schloss? Warum wurden sie bewacht von einer SS-Einheit?