Zaire: Zum Einkaufen mit Überschall
Gut 30 Jahre lang gebietet Mobutu Sese Seko von 1965 diktatorisch über die heutige Demokratische Republik Kongo (zwischenzeitlich Zaire genannt) – als oberster Dieb des Landes. Denn Mobutu ist einer der bekanntesten Vertreter jener Staatenlenker, die die Politikwissenschaft als "Kleptokraten" kennt, "Plünderherrscher". Skrupellos nutzen sie die unumschränkte Position an der Spitze zur Mehrung ihres persönlichen Vermögens. So auch Mobutu: Während ein Großteil der Bevölkerung seiner mit Rohstoffen gesegneten Heimat verarmt, Hunger grassiert, steigt der Präsident (hier bei einem Staatsbesuch 1980 in Frankreich) auf zu einem der reichsten Menschen der Erde. Sein Luxusgebaren ist legendär: In seinem kongolesischen Wohnort errichtet er eine Palaststadt, die als "Versailles des Dschungels" in die Geschichte eingeht. Er lässt sich chinesische Pagoden in die zentralafrikanische Landschaft setzen, überhäuft Essensgäste mit Wachteleiern und bestem Champagner, kauft mehrere Schlösser in Marokko, Südafrika, Frankreich – und chartert sogar die Concorde, um auf Shoppingtour nach Paris zu fliegen.
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