Der Mangel als Waffe
Vor Entwicklung der industriellen, durch Dünger und Maschinen optimierten Landwirtschaft sind Hungerkrisen eine allgegenwärtige Bedrohung, und auch später noch löst die Unbill der Natur katastrophale Missernten aus. Doch oft ist es erst menschliches Verhalten, das den Desastern ihre besondere Tödlichkeit verleiht. Und mitunter wird die Nahrungsknappheit sogar bewusst zum Schaden eingesetzt. Trotz massiver Ernteeinbrüche durch die Kollektivierung zwingt die sowjetische Staatsführung beispielsweise die Bauern zu hohen Abgaben, lässt Korn konfiszieren (hier ein bewachtes Getreidelager) und führt dabei gerade gegen die ukrainische Landbevölkerung einen regelrechten Kampf. In der Folge verhungern in den Dörfern Millionen Menschen.
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