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Tauchboot Titan Medienpsychologin: "Das Elend reicher Leute fasziniert uns"

Tauchboot Titan unter Wasser
"Es ist gerechtfertigt, dass Ihr diese Geschichte spannend findet", sagt Medienpsychologin Betsi Grabe über das Interesse am Schicksal des Tauchboots "Titan"
© Abaca / picture alliance
Warum schenken wir fünf Männern im Tauchboot mehr Aufmerksamkeit als 500 Flüchtenden auf einem überfüllten Fischerboot? Die Medienpsychologin Betsi Grabe erklärt, welche Knöpfe Nachrichten in uns drücken – und wie wir uns trainieren können, auch unangenehme Geschichten zu lesen

GEOplus: Dr. Grabe, im Juni ist erst ein überfülltes Fischerboot mit hunderten Migranten im Mittelmeer gesunken, dann wurde ein Tauchboot mit fünf Insassen im Nordatlantik vermisst. Die zweite Nachricht scheint weltweit wesentlich mehr Interesse ausgelöst zu haben als die erste.

Dr. Betsi Grabe: Ja, diese Diskrepanz ist verstörend. Und es ist völlig verständlich, darüber empört oder enttäuscht zu sein. Aber man kann erklären, warum viele von uns dem Tauchboot mehr Aufmerksamkeit geschenkt haben.

Bitte versuchen Sie es.

Es sind zwei sehr verschiedene Geschichten: Das Tauchboot handelt vom Austesten der Grenzen menschlichen Wissens und menschlicher Erfahrung. Das ist sehr fesselnd. Und dann spielt auch noch die „Titanic“ eine Rolle, die uns schon seit mehr als einem Jahrhundert fasziniert.

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