
Der tragische Pionier
Jean-François Pilâtre de Rozier war ein vielseitig interessierter Mann: Der 1754 in Metz geborene Sohn eines Wirts arbeitete als Apothker, bildete sich in Mathematik, Physik und Natugeschichte, forschte über Gase – und zeigte sich begeistert von den Erfolgen der Brüder Montgolfier. Am 15. Oktober 1783 bestieg der 29-Jährige eine Montgolfière und erreichte mit dem Heißluftballon eine Höhe von 26 Metern. Der Ballon war noch mit Seilen am Boden gesichert – doch schon einen guten Monat später wagte sich Pilâtre mit einem Begleiter in einen Freiballon, der zehn Kilometer weit kam. Schon bald darauf experimentierte Pilâtre mit einem Gas, das leichter als Luft ist: Wasserstoff (auf dem Bild bläst er das Gas in eine Flamme). Mitte Juni 1785 stieg er mit einem Ballon, der mit einem Gemisch aus Heißluft und Wasserstoff gefüllt war, in Frankreich auf. Doch nach wenigen Kilometern entzündete sich der Wasserstoff, die Gondel stürzte ab. Pilâtre und sein Begleiter starben. Sie waren die ersten Todesopfer der Luftfahrt.
© Tissandier Collection / The Library Of Congress