
Tragödie vor dem Nordpol
Ihr Plan war kühn: Am 11. Juli 1897 um 13.50 Uhr stiegen der schwedische Ingenieur Salomon August Andrée und zwei Begleiter mit einem Wasserstoffballon von Spitzbergen auf. Ihr Ziel: als erste Menschen der Welt den Nordpol überqueren, Luftbilder schießen und schließlich in Alaska, Kanada oder Russland landen. Der Reise ging eine enorme Werbekampagne voraus, um das Vorhaben zu finanzieren. Jedoch landete der Ballon bereits nach fast 65-stündiger holpriger Fahrt auf dem Eis – nur rund ein Drittel der Strecke war geschafft. 33 Jahre lang blieb das Schicksal der Männer ungeklärt. Dann entdeckte im Jahr 1930 die Besatzung eines norwegischen Robbenfängers auf der eisigen Insel Kvitøya die sterblichen Überreste der Ballonfahrer, Tagebücher und eine Schachtel mit Filmen (eins der Fotos zeigt den auf dem Eis gelandeten Ballon oben). Nun wusste man: Die drei Schweden hatten nach ihrer Bruchlandung noch drei Monate unter fürchterlichen Bedingungen im Eis durchgehalten. Mitte Oktober 1897 waren sie gestorben.
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