Naturheilkunde Welche alternativen Heilverfahren bei Kindern sinnvoll sind – und welche nicht

Dr. Claudio Finetti steht vor einem Baum und schaut in die Kamera
Die Kraft der Pflanzen und die Segnungen der modernen Schulmedizin – für Claudio Finetti, Direktor am Essener Elisabeth-Krankenhaus, ist das kein Gegensatz
© Theodor Barth / Laif
Kohlwickel bei Gelenkschmerzen, Pfefferminzöl bei Kopfweh und Thymian bei Husten – kann das helfen? Der Pädiater Dr. Claudio Finetti über die Wirksamkeit der Naturheilkunde

GEO: Herr Dr. Finetti, sollten Eltern ihren Kindern Nahrungsergänzungsmittel oder immunstimulierende Säfte geben, um Krankheiten vorzubeugen?

Dr. Claudio Finetti: Das ist unnötig. Entscheidend ist, dass sie sich viel bewegen, an der frischen Luft spielen, Kontakt zu anderen Kindern haben. Auch die Nähe zu Haustieren hilft, das Immunsystem zu kräftigen. Wichtig ist zudem, gelassen zu bleiben, wenn der Normalfall eintritt – und das sind bis zu zwölf Erkrankungen pro Jahr mit Fieber. Jeden Monat eine! Viele Eltern glauben dann, ihr Kind habe womöglich einen Immundefekt, aber in der Regel ist das völlig normal.

Bei Erkältungen, Fieber, Kopfschmerz und Husten vertrauen viele Eltern auf naturheilkundliche Mittel. Halten Sie die ebenfalls für überflüssig?

Nein, denn es gibt inzwischen viele Studien, die klar belegen, dass zahlreiche pflanzliche Präparate hochwirksam sind. 

Erschienen in GEO WISSEN GESUNDHEIT Nr. 3 ("Kinderkrankheiten")