
Regenwald könnte zu Savanne werden
Was auf die Region zukommen könnte, zeigt eine kürzlich in der Fachzeitschrift "Science Advances" veröffentlichte Studie. Dürre und Entwaldung des Amazonas-Regenwaldes treiben sich gegenseitig an - und das System steht den neuen Berechnungen zufolge vor einem kritischen Übergang. Denn dass es im Amazonasgebiet immer weniger regnet, ist unter anderem eine Folge der jahrzehntelangen Abholzung und Brandrodung des Waldes: Weil bereits rund 20 Prozent des Amazonas abgeholzt sind, gibt es weniger Bäume, die mit ihren Wurzeln Niederschläge und Grundwasser aufnehmen und über die Blätter als Wasserdampf wieder abgeben. Dadurch kann weniger Wasserdampf zu Wolken kondensieren und sich schließlich wieder abregnen. Mit dem Ausbleiben der Niederschläge vertrocknen jedoch immer mehr der verbliebenen Bäume, und mit Überschreiten eines kritischen Schwellenwerts der Entwaldung verwandeln sich große Teile des feuchten Regenwaldes in eine trockene Savanne. Die toten Bäume fallen dann nicht nur als Wasserpumpen aus, sondern setzen auch Kohlenstoff frei, was die Erderwärmung und Waldbrände anheizt - und noch mehr Bäume zerstört.
© Edmar Barros/AP/dpa