
Ertappte Geheimpolizisten
Das MfS nutzte tote Briefkästen als Kommunikationswerkzeuge: Inoffizielle Mitarbeiter, Kuriere und Führungsoffiziere konnten mithilfe dieser Verstecke Nachrichten austauschen. 1954 wollten Stasi-Mitarbeiter überprüfen, ob dieser tote Briefkasten auf einer Landstraße hinter einem Kilometerstein bei Neuborna aktiv ist. Allerdings fielen die Geheimpolizisten auf: "Die Beobachter wurden von Seiten der Bevölkerung entdeckt und der [Volkspolizei] gemeldet, worauf ein Einsatzwagen der VP kam, um die Beobachter festzunehmen. Die Beobachter ließen sich festnehmen, um eine Dekonspiration zu verhindern", heißt es im dazugehörigen Bericht. Später dokumentierten Mitarbeiter den toten Briefkasten und stellten vermutlich seine Nutzung nach.
© BStU, MfS, BV Erfurt, Abt. VIII, Nr. 1905 / Archiv des BStU / Sandstein Verlag