
1975: Die Überwindung irdischer Grenzen
Ost trifft West in dieser Umarmung in 230 Kilometer Höhe. War der Wettlauf zum Mond in den 1960er-Jahren noch ein erbitterter Kampf zwischen den USA und der Sowjetunion, entspannt sich nach Amerikas Triumph die Situation – zumindest im Weltraum: Dem Kalten Krieg zum Trotz koppeln im Juli 1975 eine amerikanische "Apollo"-Kapsel und ein sowjetisches "Sojus"-Raumschiff im Erdorbit aneinander. Wenig später posieren Astronaut Deke Slayton und Kosmonaut Alexej Leonow eng umschlungen für die Kameras. Im Orbit, so die Botschaft, gibt es weder Grenzen noch Konflikte.
Es bedarf allerdings des Zusammenbruchs der Sowjetunion, bis westliche Astronaut*innen regelmäßig zu einer russischen Raumstation fliegen dürfen: der Mir. Ende der 1990er-Jahre beginnen Ost und West schließlich, als Höhepunkt der Freundschaft im All, mit dem Aufbau der Internationalen Raumstation ISS. Noch heute beschwört die Politik nur zu gern die friedensstiftende Wirkung der Station und der astronautischen Raumfahrt. Doch was im Orbit passiert, überträgt sich nicht auf die Erde – und andersherum: Trotz der russischen Annexion der Krim im März 2014 und dem Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 arbeiten Nasa und Esa weiterhin mit Roskosmos auf der ISS zusammen.
Im Bild: Am 17. Juli 1975 treffen sich Kosmonaut Alexei Leonow (rechts) und Astronaut Deke Slayton im Rahmen eines sowjetisch-amerikanischen Gemeinschaftsprojekts im Erdorbit
Es bedarf allerdings des Zusammenbruchs der Sowjetunion, bis westliche Astronaut*innen regelmäßig zu einer russischen Raumstation fliegen dürfen: der Mir. Ende der 1990er-Jahre beginnen Ost und West schließlich, als Höhepunkt der Freundschaft im All, mit dem Aufbau der Internationalen Raumstation ISS. Noch heute beschwört die Politik nur zu gern die friedensstiftende Wirkung der Station und der astronautischen Raumfahrt. Doch was im Orbit passiert, überträgt sich nicht auf die Erde – und andersherum: Trotz der russischen Annexion der Krim im März 2014 und dem Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 arbeiten Nasa und Esa weiterhin mit Roskosmos auf der ISS zusammen.
Im Bild: Am 17. Juli 1975 treffen sich Kosmonaut Alexei Leonow (rechts) und Astronaut Deke Slayton im Rahmen eines sowjetisch-amerikanischen Gemeinschaftsprojekts im Erdorbit
© NASA