Im März nehmen wir endgültig Abschied vom Winter. Am 19. März steht der Mond noch einmal bei Pollux in den Zwillingen. Der orange funkelnde Stern gehört zum Wintersechseck, das in diesem Monat bereits nicht mehr komplett am Himmel vertreten ist. So sind alle funkelnden Wintersternbilder mittlerweile in den Westen gezogen. Nun ziehen die Formationen der neuen Jahreszeit unsere Blicke auf sich – allen voran der Löwe, das Leitsternbild des Frühlings.

Am 22. März stattet unser Mond Regulus, dem Hauptstern des Löwen, einen Besuch ab. Tief im Osten erkennen wir außerdem Arktur im Bärenhüter (Bootes) und rechts von ihm, im Südosten, die Jungfrau mit ihrem Hauptstern Spica. Gemeinsam bilden Regulus, Arktur und Spica das markante Frühlingsdreieck, das wir nun erstmals wieder am Himmel ausmachen können. In der Nacht vom 26. auf den 27. März gesellt sich der Mond zur bläulich funkelnden Spica.

Der Märzvollmond, der sich in diesem Jahr am 25. März ereignet, wird gern auch Frühlingsvollmond oder Ostermond genannt. Denn als erster Vollmond der noch jungen Jahreszeit bestimmt er das Datum für das kommende Osterfest, das traditionell am darauffolgenden Sonntag abgehalten wird – 2024 also am 31. März. Die christliche Tradition geht zurück auf Überlieferungen des Neuen Testaments zur Auferstehung Jesu. Um das zunehmende Tageslicht vermeintlich noch besser ausnutzen zu können, stellen wir in der Nacht vom 30. auf den 31. März außerdem unsere Uhren um eine Stunde von zwei auf drei Uhr vor auf Sommerzeit.
Auch ohne Zeitumstellung wird es merklich heller. Anfang März zählen wir in Hamburg bereits fast elf helle Stunden – Anfang Februar waren es noch weniger als neun Stunden. Am 20. März überquert die Sonne schließlich den Himmelsäquator, und ihr Zenitstand wandert von der Süd- auf die Nordhalbkugel.
Der Tag dominiert über die Nacht
In der Astronomie sprechen wir vom Äquinoktium, der Tag-und-Nacht-Gleiche. Denn zu diesem Datum zählen wir fast überall auf der Erde je zwölf helle und zwölf dunkle Stunden. Während in südlichen Gefilden der Herbst ins Land zieht, steht bei uns der Frühling in den Startlöchern. Nun dominiert bei uns der Tag über die Nacht und das mildere Sommerhalbjahr bricht an. Bereits Ende März zählen wir in Hamburg knapp 13 helle Stunden.
Den Wechsel unserer Jahreszeiten verdanken wir der um 23,5 Grad geneigten Erdachse. Unsere Nordhalbkugel ist für einige Monate zur Sonne hin und für einige Monate von ihr weg gekippt. Dies wirkt sich auf die Tageslänge und die Mittagshöhe der Sonne aus.

Wer am 13. März gegen 19:30 Uhr zum Himmel schaut, sieht ein prachtvolles Duo aus "Königsplanet" Jupiter und dem Mond. Gegen 20:30 Uhr am 14. März sehen wir die Mondsichel hingegen eindrucksvoll zwischen Jupiter und dem offenen Sternhaufen der Plejaden im Stier.
Obwohl er im März deutlich kürzer zu sehen ist, bleibt Jupiter auch in diesem Monat nach dem Mond der auffälligste Himmelskörper des Abendhimmels. Im April müssen wir uns dann vorerst von dem Riesenplaneten verabschieden. Morgenstern Venus entzieht sich schon vorher unseren Blicken. Unser heller Nachbarplanet wird erst im kommenden August als "Abendstern" wieder in Erscheinung treten.
Geübte Beobachtende können in diesem Monat auch nach dem scheuen Merkur Ausblick halten. Der innerste Planet unseres Sonnensystems erreicht am 22. März seine beste Abendsichtbarkeit des Jahres. Da Merkur nah über dem Westhorizont steht, ist es sinnvoll, einen erhöhten Platz mit freier Sicht aufzusuchen. Außerdem müssen wir auf gutes Wetter hoffen.