Raumfahrt Warum Elon Musk die NASA in der Hand hat

Vor dem ersten Orbitalflug seines Raumschiffs "Crew Dragon" 2019 trifft Elon Musk auf NASA-Astronauten sowie den damaligen Administrator der NASA, Jim Bridenstine (Zweiter von rechts). Seitdem haben sich die Machtverhältnisse in der Zusammenarbeit von SpaceX und NASA zugunsten von Musks Firma gedreht
Vor dem ersten Orbitalflug seines Raumschiffs "Crew Dragon" 2019 trifft Elon Musk auf NASA-Astronauten sowie den damaligen Administrator der NASA, Jim Bridenstine (Zweiter von rechts). Seitdem haben sich die Machtverhältnisse in der Zusammenarbeit von SpaceX und NASA zugunsten von Musks Firma gedreht
© NASA / Newscom / picture alliance
Erst im Frühjahr können die zwei auf der ISS gestrandeten Astronauten zur Erde zurück. Die Panne hat weitreichende Konsequenzen: Die Weltraumagentur NASA droht für viele Jahre von Musks Firma SpaceX erpressbar zu werden

Ob sich Barry Wilmore und Sunita Williams wohl freuen oder ärgern, dass sie länger im Weltraum bleiben? Ihre Reaktion ist bislang unbekannt, die NASA filtert, was wir von den zwei Menschen erfahren, die seit Juni auf der Internationalen Raumstation festsitzen. 

Eigentlich sollten die beiden nur Boeings neues Raumschiff, den "Starliner" erproben. Kurzer Flug zur ISS, dort andocken, einige Tage die Schwerelosigkeit genießen, dann zurück zur Erde. Der Plan ist spektakulär fehlgeschlagen. Der pannenanfällige "Starliner" soll unbemannt zurückkehren, Wilmore und Williams müssen nun viele Monate oben bleiben. 

Sunita Williams und Barry Wilmore bringen viel Erfahrung mit: Für sie ist es der vierte Flug in den Weltraum, für ihn der dritte. Dennoch muss selbst für sie die pannenreiche Reise eine Extremerfahrung sein
Sunita Williams und Barry Wilmore bringen viel Erfahrung mit: Für sie ist es der vierte Flug in den Weltraum, für ihn der dritte. Dennoch muss selbst für sie die pannenreiche Reise eine Extremerfahrung sein
© NASA / abacapress / picture alliance

Die Nachricht ist eine Blamage für die Herstellerfirma – und ein dickes Problem für die US-amerikanische Raumfahrtagentur. Boeings Scheitern ist auch das Scheitern der NASA. Ihr Plan, nicht mehr selbst Menschen in den Weltraum zu transportieren, sondern die Aufgabe an Firmen auszusourcen, bringt die Raumfahrtagentur für viele Jahre in die Bredouille.