
Kolossale Softies
Florida-Manatis raufen nicht, sie jagen nicht, sie trudeln nur friedlich durchs Wasser und rupfen ihr Seegras. Im warmen Wasser wirken die Seekühe beinahe schwerelos – und das, obwohl manche so viel wiegen wie drei Konzertflügel. Meist sind sie sich dabei selbst genug. Auch wenn sie sich gelegentlich an einem Ort sammeln, pflegen sie kaum soziale Beziehungen. Mit einer Ausnahme: dem engen Band zwischen Mutter und Kalb. Die beiden bleiben ein bis zwei Jahre zusammen. Die mütterliche Fürsorge ist vonnöten, denn im Wasser rund um Floridas Küste lauern viele Gefahren. Schiffspropeller reißen klaffende Wunden in die Haut der Manatis. Überdüngung lässt toxische Algen wuchern und Seegraswiesen absterben. Und im Winter kriecht den Seekühen die Kälte in die Knochen und zwingt sie, die Flüsse hinauf zu wandern auf der Suche nach warmen Quellen.
Die GEO-Geschichte von Katharina Jakob lesen Sie hier.
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© Jason Gulley