
Kayaköy, Türkei: Das Erbe des griechisch-türkischen Kriegs
Im Südwesten der Türkei ruht Kayaköy, eine verwaiste Stadt, die fast genauso alt ist wie Gamsutl. Schon vor 5000 Jahren ließen sich die ersten Menschen hier nieder. Damals gehörte sie noch zum antiken Griechenland. Historisch gewachsen lebten daher jahrhundertelang griechisch-orthodoxe Christinnen und Christen in der Stadt. Im 20. Jahrhundert sollte sich das ändern, denn nach dem griechisch-türkischen Krieg beschlossen die beiden Länder einen Bevölkerungstransfer: Die orthodoxe griechische Bevölkerung in der Türkei wurde gegen die muslimische Bevölkerung in Griechenland ausgetauscht. Die Menschen von Kayaköy mussten also gehen – und die Stadt blieb leer. Seit fast 100 Jahren ist sie schon verlassen. Nur Schaulustige gehen hier noch durch die Straßen.
© Frank Tophoven / Laif