Zweifarbige Schneckenhausbiene
Besonders wählerisch bei der Nistplatzwahl ist die Zweifarbige Schneckenhausbiene (Osmia bicolor). Sie nistet, der Name verrät es schon, ausschließlich in leeren Schneckenhäusern. Der Nestbau beginnt etwa ab April: Das begattete Weibchen sucht ein geeignetes Schneckenhaus, dreht es mit der Öffnung schräg nach unten und beklebt das Gehäuse mit einer Mischung aus Speichel und zerkauten Pflanzenstücken. Dann befördert sie Pollen und Nektar als Nahrungsvorrat für die spätere Brut in das Schneckenhaus und legt schließlich ein Ei ab. Das Gehäuse füllt sie mit kleinen Steinen, Erde und Sand auf, ehe sie das Nest mit Pflanzenmörtel verschließt, das Schneckenhaus mit der Öffnung nach unten dreht und es mit Pflanzenmaterial tarnt. Aufgrund der rötlichen Färbung besteht Verwechslungsgefahr mit der Gehörnten Mauerbiene und der Steinhummel – hier gibt die Körpergröße Aufschluss, denn die Zweifarbige Schneckenhausbiene ist mit maximal zehn Millimetern deutlich kleiner. In Norddeutschland ist die Wildbiene nur vereinzelt anzutreffen.
© Andy Sands / nature picture library / mauritius images