Hierzulande leben mehrere hundert Wespenarten, von denen sich nur wenige über Kuchen und süße Getränke hermachen. Zu den bekanntesten Vertretern und den häufigsten Besuchern am Kuchentisch gehören die Deutsche Wespe (Vespula germanica) und die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris). Sie stammen aus der Familie der sozialen Faltenwespen (Vespidae) und der Unterfamilie der Echten Wespen (Vespinae). Dazu gehören auch die Mittlere Wespe (Dolichovespula media), die Sächsische Wespe (Dolichovespula saxonica) und die Waldwespe (Dolichovespula sylvestris) sowie die Hornisse (Vespa crabro). Für Laien sind die schwarz-gelben, staatenbildenden Arten oft schwer zu unterscheiden. Leichter fällt die Bestimmung von Grabwespen und Goldwespen.
Faszinierende Insekten Bilder aus der vielfältigen Welt der Wespen
Viele Menschen hegen für vermeintlich lästige Wespen nur wenig Sympathie. Dabei gibt es faszinierende Wespenarten, die in Aussehen und Lebensweise sehr unterschiedlich sind

Haus-Feldwespe: Friedlicher Gartenbewohner
Wer bei Kaffee und Kuchen eine Wespe entdeckt, reagiert schnell panisch. Dabei lohnt sich zunächst ein Blick auf den Körperbau und das Flugverhalten: Die Haus-Feldwespe (Polistes dominula) ist schlanker als viele andere Wespen und lässt im Flug ihre langen Beine herunterhängen. Damit sieht sie, ganz ihrem friedlichen Charakter entsprechend, fast träge aus. Menschen gegenüber verhält sie sich scheu, und an Speisen und Getränken ist sie nicht interessiert. Wohl aber an geeigneten Nistplätzen in der Nähe von Häusern und unter Dächern. Hier sollte sie nicht gestört werden, denn wie alle Wespen sticht sie nur, wenn sie sich bedroht fühlt. Die Haus-Feldwespe kommt in ganz Deutschland vor. Andere Arten wie die Berg-Feldwespe oder die Zierliche Feldwespe eher in Süddeutschland.
© Wolfram Steinberg / picture alliance