Arbeitskämpfe Eisenbahner, Metaller, Bergarbeiter: Sieben Streiks, die Geschichte schrieben
Streiks können das öffentliche Leben eines Landes lahmlegen, Regierungen in Bedrängnis bringen – und zu verheerenden Gewaltexzessen führen: ein Blick in die Geschichte außergewöhnlicher Arbeitskämpfe, von Deutschland bis Indien

Lohn auch im Krankheitsfall
Einer der längsten Streiks in Deutschland: Am 24. Oktober 1956 traten zunächst 18.000 Stahl- und Werftarbeiter in Schleswig-Holstein in den Ausstand. 114 Tage sollte der Streik währen, bis zu 34.000 Arbeiter beteiligten sich. Insgesamt gingen 2,2 Millionen Arbeitstage verloren. Die IG Metall hielt die Streikfront etwa mit "Streikrevuen", Weihnachtsfeiern, Hausfrauennachmittagen, Angeboten für günstiges Mittagessen und Mietbeihilfen aufrecht. Die hier zu sehenden, täglich gedruckten "Streik Nachrichten" hielten die Arbeiter über den Stand der Verhandlungen auf dem Laufenden. Am Ende setzten sich die Streikenden durch: Sie erkämpften Lohnausgleich bei Krankheit, mehr Urlaub und Urlaubsgeld. Vor allem die Lohnfortzahlung bei Krankheit galt als wegweisend in der Bundesrepublik
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