
Geburt des Mega-Projektes
Der Colorado River entspringt den schneebedeckten Bergen der Rocky Mountains im US-Bundesstaat Colorado. Von dort fließt er auf über 2300 Kilometern durch mehrere Bundesstaaten – darunter Utah, Arizona und Nevada – bis zum Golf von Kalifornien. Seit Anfang der 1920er-Jahre suchten Inspekteure des United States Bureau of Reclamation (BOR) nach einem Ort an seinem Flusslauf, der sich potenziell für den Bau eines Staudammes eignen könnte. Die Behörde unter dem Dach des Innenministeriums kümmert sich um die Wasserwirtschaft der USA. Ein Staudamm wäre damals in vielerlei Hinsicht nützlich: Eine Talsperre schützt die Menschen vor Überflutungen und Hochwasser. Obendrein könnte ein Kraftwerk elektrische Energie für die Haushalte im amerikanischen Westen erzeugen, so die Idee. Die BOR-Mitarbeiter prüfen, vermessen und begutachten verschiedene Standorte und werden schließlich an einer Schlucht im Black Canyon, genau an der Grenze zwischen Nevada und Arizona, fündig. Ende 1928 genehmigt US-Präsident Calvin Coolidge das Vorhaben. Sechs Firmen werden mit dem Bau des Staudamms beauftragt. Die "Six Companies" sind spezialisiert auf Tunnelbau, Brücken- und Eisenbahnbau, Wasser- und Kanalbau und bringen bereits Erfahrungen aus ähnlichen Großprojekten mit.
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