"Galaxien sind so divers wie die Vielfalt der Gesichter auf der Erde: Es gibt schöne Galaxien, es gibt interessante Galaxien", sagt der Hobby-Astrofotograf Bruno Mattern. "Es ist jedes Mal eine Offenbarung, mit der Bildbearbeitung ihre ganze Schönheit herauszubringen."
Galaxien sind Matterns Lieblingsmotive: "Sie zeigen die Unendlichkeit des Universums. Schließlich schätzt man ihre Anzahl mittlerweile auf über eine Billion." Groß ist auch ihre Vielfalt: Elliptische Galaxien, Balkenspiralgalaxien, Irreguläre Galaxien ... Auf je einzigartige Weise präsentieren sich uns die riesigen Ansammlungen von Sternen, Gas, Staub und Dunkler Materie.
Die meisten von ihnen entziehen sich unseren Blicken. Mit bloßem Auge können wir nur unsere eigene Milchstraße und, als verschwommenen Flecken, die Andromeda-Galaxie sehen. Wer jedoch über das richtige Equipment verfügt, so wie Bruno Mattern, dem eröffnet sich der Blick auf zahlreiche ferne "Sternenstädte". Dieser Ausdruck wird gerne für Galaxien verwendet, da ihr Aufbau denen irdischer Metropolen ähnelt. So verfügen Spiralgalaxien wie unsere Milchstraße über ein sternenreiches Zentrum, von dem aus sich mehrere Arme nach außen winden – wie Straßen in abgelegenere Bezirke.
Seit mindestes 30 Jahren hat der Hobby-Astrofotograf Mattern die Sternenstädte fest im Blick, damals baute er in nur drei Monaten seine eigene kleine Sternwarte in der Heide vor Hamburg. Dort nimmt er mit mehreren Teleskopen Galaxien, Dunkelnebel und leuchtende Gasnebel auf. Pro Motiv sind es zwischen 34 und 200 Aufnahmen, die er hinterher im Computer zusammen bearbeitet.
Seit Mitte der 80er-Jahre steht er eng mit dem Team des Planetarium Hamburg in Kontakt und war dort von 2000 bis 2005 als Techniker angestellt. Das Team des Sternentheaters gibt Bruno Matterns Lieblingsbildern bereits seit einigen Monaten auf Facebook und Instagram eine Plattform. Nun erfolgt eine Auswahl der schönsten Fotografien des 80-Jährigen auch bei GEO. Vor Kurzem haben wir bereits seine Aufnahmen von farbenfroh leuchtenden Staub- und Gaswolken gezeigt.
Bis auf die der Andromeda-Galaxie M 31 wurden alle Aufnahmen mit einem großen Meade-12"-ACF-Teleskop gemacht. Zusätzlich wurden sie zum Teil mit dem Takahashi Epsilon 200 kombiniert, um eine bessere Tiefe der Aufnahmen zu erreichen. Die M 31 wurden mit einem Takahashi Epsilon 130 mm und einer ASI 2600MC Colorkamera aufgenommen. Dieser Kameratyp kann auf bis zu minus 20° Celsius gekühlt werden und ermöglicht somit tiefe und rauscharme Bilder. Die Aufnahme wurde 24 x 300s erstellt und dann mit der Software DSS gestackt sowie mit Fitswork und Photoshop CS6 weiterbearbeitet. Danach wurden Helligkeitsunterschiede im Himmelshintergrund mit Graxpert geglättet. Die finale Bearbeitung erfolgte mit Pixinsight und den Zusatzprogrammen BlurXterminator sowie NoiseXterminator von RC-Astro.