Astrohighlights im Oktober Die Sternschnuppen kommen! Sie sind ein Gruß vom Halleyschen Kometen

Orioniden
Beim Höhepunkt der Orioniden werden bis zu 30 Sternschnuppen in der Stunde zu beobachten sein
© davidhoffmannphotography / Getty Images
Kosmische Splitterpartikel der Orioniden lassen in der Erdatmosphäre so manchen Wunsch wahr werden. Doch noch ein zweiter Komet sorgt für Furore, verrät Mariana Wagner vom Planetarium Hamburg

Im Oktober wird es zunehmend dunkler, die hellen Stunden des Tages nehmen um rund zwei Stunden ab. Damit wächst zugleich das Zeitfenster, in dem sich Astrohighlights beobachten lassen. Besonders gut sind die Sichtbedingungen zum dunklen Neumond am 21. Oktober. Das Timing könnte nicht besser sein, denn der Halleysche Komet schickt uns just dann einen fernen Gruß: die Orioniden. Der Meteorstrom erreicht in der Nacht vom 21. auf den 22. Oktober seinen Höhepunkt – am besten stehen die Chancen auf eine Sternschnuppensichtung nach Mitternacht.

Dr. Mariana Wagner ist Astrophysikerin sowie Musikproduzentin und arbeitet im Planetarium Hamburg. Für GEO beschreibt sie monatlich, welche Highlights uns am Sternenhimmel erwarten
Dr. Mariana Wagner ist Astrophysikerin sowie Musikproduzentin und arbeitet im Planetarium Hamburg. Für GEO beschreibt sie monatlich, welche Highlights uns am Sternenhimmel erwarten
© Wolfgang Köhler

Alljährlich im Herbst kreuzt die Erde die Bahn aus zurückgelassenen kosmischen Staubteilchen des Kometen Halley. Von Anfang Oktober bis in die ersten Novembertage hinein prallen winzige Splitter des Kometen auf die Erdatmosphäre und regen die Atmosphäre zum Leuchten an. Zum Maximum in den frühen Morgenstunden des 22. Oktober können wir mit etwas Glück bis zu 30 Meteore in der Stunde entdecken. Doch auch in den umliegenden Nächten lohnt es sich, nach Sternschnuppen Ausschau zu halten. Wie immer ist es für die Beobachtung ratsam, die Lichter der Stadt zu meiden. 

Frau schaut in den nächtlichen Sternenhimmel

Astrologie Steht unser Schicksal in den Sternen?

Der Glaube, dass es eine schicksalhafte Verbindung zwischen dem kosmischen Geschehen und dem Wohl und Wehe einzelner Menschen gibt, ist uralt. Und auch heute noch höchst aktuell. Weshalb?

Der Komet Halley besucht uns erst wieder in etwa 36 Jahren. Anders der Komet 3I/ATLAS, der Ende Oktober seinen sonnennächsten Punkt erreicht.

Seltener Besucher aus den Tiefen des Alls

Der Komet 3I/ATLAS ist etwas ganz besonderes, denn er stammt aus einem anderen Sternensystem. Erst zum dritten Mal überhaupt hat die Menschheit solch einen "Besucher von einem anderen Stern" in unserer kosmischen Heimat entdeckt. Aufgestöbert hat den Kometen das automatische Teleskop ATLAS. Und so ergibt sich auch sein Name: 3I/ATLAS – der dritte interstellare Komet, entdeckt von ATLAS.

Wie alle Kometen ist auch Komet 3I/ATLAS vereinfacht gesagt ein gigantischer "schmutziger Schneeball" aus kosmischem Eis, Staub und Gestein. Zu den charakteristischen "Schweifsternen" werden solche Himmelskörper erst, wenn sie in Sonnennähe, denn deren Hitze lässt das Eis verdampfen. Wasserdampf und andere Gase ummanteln den Kometenkern, bis aus dieser Hülle schließlich ein Millionen Kilometer langer Gasschweif entsteht. Gleichzeitig werden jede Menge Staubkörner aus dem Kometen gerissen, die einen zweiten Schweif bilden. Auch 3I/ATLAS stößt bereits jetzt Gase wie Kohlendioxid und Wasserdampf aus, da er sich langsam der Sonne nähert.

Himmelskörper: Gefährlich? Mit bloßem Auge sichtbar? Mythencheck zum Kometen 3I/Atlas
© NASA, ESA, David Jewitt (UCLA); Image Processing: Joseph DePasquale (STScI)
Gefährlich? Mit bloßem Auge sichtbar? Mythencheck zum Kometen 3I/Atlas
© Video: GEO; Bild: NASA, ESA, David Jewitt (UCLA); Image Processing: Joseph DePasquale (STScI)

Leider durchfliegt der Komet nur den äußeren Bereich unseres Sonnensystems. Ende Oktober nähert er sich der Sonne, aber er bleibt etwa so weit von ihr entfernt wie der Mars. Der Erde wird er Ende Dezember am nächsten kommen. Doch auch dann wird er von uns noch immer fast doppelt so weit entfernt sein wie die Sonne.

Daher werden wir ihn auch nicht mit bloßem Auge am Nachthimmel sehen können. Selbst ein Fernrohr wird nicht reichen. Nur mit einem großen Teleskop werden wir 3I/ATLAS beobachten können. Das bedeutet aber auch: Eine Gefahr für uns besteht nicht.