Herznebel, Blasennebel, Kopfhörernebel – erstaunlich vielfältig sind die Materieschwaden im Weltraum. Wären da nicht die irdischen Nebel: Allzu oft blockieren sie den Blick in die Tiefen des Alls. Hamburg gilt daher naturgemäß als kein idealer Ort für Astrofotografie. Und doch lassen sich selbst von dort atemberaubende Aufnahmen des Universums erschaffen.
Das beweist Bruno Mattern. Seit 30 Jahren betreibt er seine eigene kleine Sternwarte in der Heide nahe der Hansestadt. Dort nimmt der 80-Jährige mit mehreren Teleskopen Galaxien, Dunkelnebel und leuchtende Gasnebel auf. Pro Motiv sind es zwischen 34 und 200 Aufnahmen, die er hinterher im Computer zusammen bearbeitet.
Zur Astrofotografie kam Bruno Mattern über seine Frau, der er 1985 ein erstes eigenes Fernrohr schenkte. Doch fortan war vor allem sein eigenes Interesse geweckt. Mit der Zeit wuchs das Equipment. Schließlich baute er 1994, in nur drei Monaten, seine eigene Hobby-Sternwarte.

Dem Planetarium Hamburg ist er seit 40 Jahren verbunden, von 2000 bis 2005 arbeitet er dort als Techniker. Nun präsentiert das Planetarium einige von Matterns schönsten Aufnahmen. Den Anfang machen kosmische Nebel. Sie bestehen aus interstellarer Materie, also aus Gasen und aus Staub "zwischen den Sternen". Manche Nebel leuchten von selbst, je nach Gas – zum Beispiel Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Helium – mit verschiedenen Farben.
Weitere Aufnahmen von Bruno Mattern wird das Planetarium Hamburg künftig auf Facebook und Instagram zeigen.
Die Aufnahmen machte Bruno Mattern mit einem 12" ACF Meade-Teleskop, einem 8" Takahashi Epsilon, einem 8" Lacerta Photonewton und einem 130mm Takahashi Epsilon. Als Kameras wurden je eine EOS 20 Da, eine EOS 6Da, eine Sony alpha 7R, je eine ASI 2600MM, ASI 2600MC, ASI072 und als Nachführkamera am Meade-Teleskop eine SBig 2000 ST am Lumicon Giant Easy Guider eingesetzt. Als Bildbearbeitungssoftware wurde eingesetzt: Deep Sky Stacker, Fitswork, Registar, Photoshop CS6 und PixInsight mit Plugins von RC-Astro.