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Cannabis, Heroin, Opium Fazit der Prohibition: "Alle Versuche, Drogen zu verbieten, sind gescheitert"

Polizei löst bei einer Razzia Gruppe auf
Die Staatsmacht geht gegen "Hippies" vor: Die Polizei, hier 1969 in München, stellt bei einer Razzia Rauschgift sicher und löst die Gruppierung auf
© IMAGO / Heinz Gebhardt
Seit knapp 100 Jahren versucht der deutsche Staat, Drogenkonsum zu regulieren. Der Politikwissenschaftler Robert Feustel erklärt, wie Drogen kriminalisiert wurden und warum sich das Image von Cannabis in den letzten Jahrzehnten so stark gewandelt hat

GEOplus: Im Jahr 1929 wurde in Deutschland das erste Opiumgesetz eingeführt: Mittel wie Heroin, Cannabis und eben Opium wurden verschreibungspflichtig, der freie Zugang erschwert. Was ist das Fazit von knapp 100 Jahren Drogenprohibition aus historischer Perspektive?

Dr. Robert Feustel: Alle staatlichen Versuche, Drogen zu verbieten und den Konsum zu regulieren, sind gescheitert. Menschen nehmen schon seit jeher Rauschmittel und sie werden das auch weiterhin tun, egal ob legal oder illegal. Für mich ist die entscheidende Erkenntnis aus der Geschichte der Prohibition: Bei Drogenverboten ging es nie um Gesundheitsfürsorge.

Sondern?

Für den Staat war die Drogenprohibition immer ein Mittel, um politische Maßnahmen durchzusetzen, Minderheiten zu gängeln, rassistische Ausgrenzungspolitik zu betreiben, um einen Hebel gegen Jugendkulturen zu haben, oder um von gesellschaftlichen Problemen abzulenken.

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